Erinnert ihr Euch an Eure Kindheit, als Euch unsere Märchen
noch in ihren Bann gezogen haben und ihr fest davon überzeugt ward, dass Alles
möglich ist, wenn man nur intensiv genug daran glaubt?
Mit dem Erwachsenwerden verliert man leider viel zu leicht
den kindlichen Glauben, zu sehr sind wir in unserem Alltag verstrickt und
klagen viel zu schnell über die kleinen und großen Sorgen, die uns nun in ihren
Bann geschlagen haben.
Doch das Leben wird wieder viel leichter, wenn wir Tage
erleben, an denen wir einfach nur sind, an denen wir innehalten können und uns
Zeit für uns und die schönen Dinge nehmen können, uns unserer Freundschaften bewusst
werden, in den Tag hinein leben und ihn so verbringen, wie es uns gerade
passt.
Ich persönlich liebe Märchen und Geschichten, dabei finde
ich Zeit für mich und kann Kraft zum Weitermachen sammeln.
Deswegen erzähle ich Euch heute auch einmal eine Geschichte,
die sich vor langer Zeit zugetragen haben soll:
Es war einmal ein junges Mädchen, das keine Eltern mehr
hatte. Sie waren Beide nacheinander an harter Arbeit und Hunger gestorben.
Seit
dem lebte das Mädchen ganz alleine tief im Wald, in einem sehr kleinen,
ärmlichen Häuslein.
Das war zu einer Zeit, in der Wunder und Märchen noch wahr
wurden und die Menschen noch sehr mit Sagen, Mythen und Fabelwesen verbunden
waren.
Von Anbeginn der Zeit erzählten sich die Alten im Dorf, dass
im großen See in besagtem Wald Nixen, Wassermänner und andere Fabelwesen leben. Diese Wesen seien
erlöste Menschenkinder, die nach langem Elend mit einem schöneren Leben
beschenkt worden seien. Sie lebten angeblich am Seegrund in kleinen Schlössern
und Palästen und hätten keinerlei Sorgen und würden angeblich über große
Zauberkräfte verfügen.
Man erzählte sich weiter, dass man einen Wunsch erfüllt
bekommt, wenn man solch ein Wesen einmal zu Gesicht bekäme.
Da zu dieser Zeit viele Dorfbewohner sehr ärmlich und entbehrungsreich lebten, war es nicht weiter verwunderlich, dass sich die Menschen von Zeit zu Zeit auf den Weg machten, um diesen See zu suchen.
Da zu dieser Zeit viele Dorfbewohner sehr ärmlich und entbehrungsreich lebten, war es nicht weiter verwunderlich, dass sich die Menschen von Zeit zu Zeit auf den Weg machten, um diesen See zu suchen.
Doch nur ein wahrhaft liebend Herz war in der Lage,
tatsächlich dort einmal zu landen. Und
niemand im Dorf kannte einen Anderen, dem es schon einmal geglückt war, diesen
zauberhaften Ort zu finden.
Das Mädchen wusste um diese Geschichten, doch war sie trotz
ihres Kummers um die verstorbenen Eltern glücklich und zufrieden mit der Welt.
Sie kümmerte sich um die verletzten Tiere des Waldes, baute
hinter dem Haus ein kleines Gärtchen an, in dem sie Salat, Kartoffeln und ein
paar Obstbäume pflanzte, damit sie niemals Hunger leiden musste und ihre Ernte auch
gegen Dinge wie Mehl oder Werkzeug eintauschen konnte.
Sie war so unglaublich schön, wie keine Andere im ganzen
Land.
Doch wusste sie nichts davon, sie war weder eitel noch hochmütig.
Wanderer bekamen bei ihr immer ein aufmunterndes Wort, einen Schluck kühlen Brunnenwassers oder ein Stückchen Brot. Den alten Mütterchen half sie immer das Feuerholz nach Hause zu tragen, und die Kinder mochten sie besonders gerne, weil sie schöne Geschichten erzählen und ganz wunderbar singen konnte.
Wanderer bekamen bei ihr immer ein aufmunterndes Wort, einen Schluck kühlen Brunnenwassers oder ein Stückchen Brot. Den alten Mütterchen half sie immer das Feuerholz nach Hause zu tragen, und die Kinder mochten sie besonders gerne, weil sie schöne Geschichten erzählen und ganz wunderbar singen konnte.
Unter den jungen Männern im Dorf, brach irgendwann ein
heftiges Werben um sie aus, jeder wollte sie zur Frau haben. Doch den Einen
ging es nur darum sich mit ihr zu schmücken, und die Anderen wollten einfach
nur versorgt werden und endlich eine Frau haben.
Da sie alle Männer zurückwies, machte sich langsam aber
sicher ein Unmut über sie breit. Man fing zu tuscheln an. Es sei doch
merkwürdig, dass sich ein einsames Mädchen nicht vermählen wolle, da stimme
doch was nicht. Die jungen Frauen im Dorf waren dabei besonders eifrig, zu groß
war der Neid auf die Schöne. Das Ganze ging so weit, dass man munkelte, dass
sie eine Hexe sei und vielleicht sogar die eigenen Eltern auf dem Gewissen habe.
Die Kinder kamen nur noch um sie zu beschimpfen oder um ihr
böse Streiche zu spielen. Wanderer mieden ihr Haus, aus Angst verhext zu werden
und niemand hatte mehr ein freundliches Wort für sie übrig.
Das Mädchen wurde tief betrübt, sie konnte einfach nicht
verstehen, wie sie in diese Lage geraten war. Nie hatte sie jemandem etwas Böses
getan oder gewünscht und ihre Ablehnung der Brautwerber gegenüber kam nur daher,
dass sie sich nur noch nicht verliebt hatte.
Eines Nachts tobte ein heftiges Gewitter über dem Ort, es
stürmte und regnete als sei der Weltuntergang gekommen. Der Donner war so laut,
dass sich die Menschen unter ihren Betten und in ihren Schränken versteckten- stundenlang wüteten wilde Blitze über dem Himmel.
Am nächsten Morgen versammelten sich die Leute auf dem
Marktplatz und waren sich alle einig, dass das Mädchen Schuld an dem Unwetter sei.
Sie rannten mit Fackeln, Mistgabeln und sonstigem Werkzeug bewaffnet
in den Wald und wollten „die Hexe“ erschlagen.
Zum Glück war das Mädchen gerade unterwegs um Beeren zu
sammeln. Auf dem Heimweg hörte sie die tobende Meute und sah versteckt durch
die Büsche hindurch mit Entsetzen zu, wie die Dorfbewohner ihr Häuslein
niederbrannten und ihren Garten und ihr gesamtes Hab und Gut dem Erdboden
gleich machten.
In ihrer Angst und Not rannte sie davon, immer tiefer in den
Wald hinein.
Sie besaß nichts mehr, außer den Kleidern am Leib und ihr Leben,
aber das wollte sie nicht auch noch verlieren. Sie fürchtete sich ganz
schrecklich. Bei jedem unbekannten Geräusch zuckte sie zusammen, immer in der
Furcht, dass sie verfolgt und gefunden werden würde. Als es schon tiefe Nacht
war, brach sie zusammen und schlief auf der Stelle ein.
Als der Morgen kam, fand sie sich am Ufer eines
großen Wassers wieder. Es war so weit, dass sie das andere Ufer nicht erkennen
konnte. Keine zwei Meter von ihr entfernt, befand sich ein Wassermann auf einem kleinen Baumstamm und beobachtete sie neugierig. Er war in der Nacht ans Ufer gekommen, um mit seinem Freund- dem Salamander- den Mond zu beobachten.
Dabei
hatte er das Mädchen gefunden und sich auf Anhieb in sie verliebt.
Er blickte ihr tief in die Augen und fragte sie, wie sie an
seinen See gekommen sei.
Das Mädchen erzählte ihm ihre Geschichte und mit
jedem Wort fühlte sie sich leichter. Ihr Kummer schmolz dahin und als sie
fertig war, war sie einfach nur glücklich darüber noch am Leben zu sein.
Der Wassermann gewährte ihr einen Wunsch, doch anstatt um etwas
für sich selbst zu bitten, wünschte sie sich Frieden und Schutz für die Bewohner
ihrer Heimat und dass sie glücklich werden würden.
Das beeindruckte ihn so sehr, dass er sie mit sich nahm und
sie nach ihrer Verwandlung durch den mächtigen Seezauber zu seiner Frau machte.
In der Nacht ihrer Hochzeit hatten alle Dorfbewohner den selben
Traum. Sie träumten von dem Mädchen, wie es ihnen in einem hellen Lichterkranz
zuwinkte und ihr dabei viele wunderschöne Blumen aus den Ärmel fielen. Dort, wo
die Blumen auf den Boden trafen, wuchsen augenblicklich weitere Blumen.
Das
Traumbild brachte Allen die Einsicht über ihr Handeln und sie wachten weinend,
gerührt und voller Reue auf. Sie schworen sich, dass sie nie wieder jemanden
aus ihrer Mitte jemals so ungerecht
behandeln würden und lebten viele Generationen lang in Eintracht, großem
Mitgefühl und in Frieden miteinander.
Somit erfüllte sich
der Wunsch des Mädchen, welches mit ihrem Wassermann glücklich bis an ihr
Lebensende tief im See ein wunderbares Leben verbrachte.
Mehr Fisch am Freitag gibt es meist bei der Diva und der
Kunstpause, habt ein schönes Wochenende,
Eure Elfe
der zauber- und märchenhafteste Freitagsfisch, den ich je gelesen hab.. seufz
AntwortenLöschenSooooooo ein schönes Märchen am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen, vielen Dank dafür, ich liebe Märchen:o)
AntwortenLöschenSo schön, der Tag beginnt ganz zauberhaft, der kann nur gut werden!
AntwortenLöschenWenn du intelligente Kinder willst, lies ihnen Märchen vor. Wenn du noch intelligentere Kinder willst, lies ihnen noch mehr Märchen vor.
AntwortenLöschen(Albert Einstein) *♥*
hast Du erst das Märchen und dann die Figuren? oder umgekehrt?
AntwortenLöschenIn diesem Fall kam das Märchen nach den Figuren.
AntwortenLöschenWenn ich Zeit fürs Schreibseln hätte, kämen da noch viel mehr Märchen bei rum. Beim Tagträumen geht mir viel durch den Kopf, dann kommen die Figuren aus den Märchen.
AntwortenLöschenHach, ich bin von Deinem Märchen immer noch ganz verzaubert...schööön!!!
AntwortenLöschenBekomme ich jetzt einen Wunsch erfüllt, nachdem ich den niedlichen Wassermann zu Gesicht bekommen habe? ;o)